Hast Du schon einmal von dem DNA-Test gehört?

Ein DNA-Test, der Dir dabei hilft, Informationen über Deine Vorfahren herauszufinden,

obwohl Du keine ihrer Geburtsurkunden, Sterbeurkunden usw. hast?

Es gibt ihn wirklich!

Der erste, der mir von einem DNA-Test erzählt hat,

war ein früherer Arbeitskollege.

Ich hatte ihm erzählt, dass in der Familie meines Vaters einige Cousins Ahnenforschung betreiben,

und dass sie bei meinem Ururgroßvater väterlicherseits nicht mehr weiterkommen.

Der Grund: Man wisse nicht, wo mein Ururgroßvater geboren ist.

Er erzählte mir von einem DNA-Test, mit dem man herausfinden kann,

welchen Ethnien man angehört,

sprich, woher die Vorfahren kommen.

Und dass dies vielleicht weiterhelfen könnte.

Mein früherer Arbeitskollege ist in Georgien geboren und aufgewachsen,

hat aber lange Zeit in den Niederlanden

und in Spanien gelebt.

Er war zu diesem Zeitpunkt von Ahnenforschung fasziniert

und hat andere Kollegen mit dieser Faszination infiziert.

Er selber hatte die Dienste mehrerer Unternehmen in Anspruch genommen.

Er hatte seine DNA zugesandt und er erhielt von allen Unternehmen ungefähr das gleiche Ergebnis.

Dieser Test hat mich gleich interessiert,

allerdings war ich skeptisch.

Mein erster Gedanke war:

Die haben meine DNA- sie können sie für andere Zwecke missbrauchen.

Wie funktioniert ein solcher Test?

Der DNA-Test gibt zwar keine genauen Informationen über Geburten, Namen und Sterbedatum,

aber er orientiert einen, welchen Ethnie man angehört und wo sie sich geographisch

hauptsächlich aufhalten oder aufgehalten haben.

Zusätzlich bieten die Anbieter an, Stammbäume zu erstellen und Dokumente hochzuladen

und diese mit anderen Personen zu teilen.

Nach der Anfrage und dem Kauf erhält man per Post einen KIT.

Daraufhin sollte man sich bei manchen Anbietern mit der Nummer im Internet registrieren.

Nach der Registrierung kann man die Stäbchen, die in dem Kit mitgeschickt werden, herausholen.

Die Stäbchen sollten einige Zeit im Mund an der Wange hin und hergerollt werden.

Wie? Das wird in den Anleitungen genau beschrieben.

Man steckt diese in ein kleines Gefäß und schickt sie zurück.

Die Untersuchung dauert circa 4 Wochen (laut MyHeritage)

Durch ein Passwort kann man dann auf die Webseite gehen und sich die Ergebnisse anschauen,

die meist graphisch verständlich dargestellt werden.

Die Firmen versichern überall, dass die eigenen Daten geschützt sind.

Die Daten können durch Einstellungen reguliert werden.

DNA- Tests sind Mode geworden

In den letzten Jahren gab es viel Werbung für diese Tests, in Form von Videos

auf Youtube und den sozialen Medien.

Viele Youtuber haben den Test gemacht und filmten sich dabei, wenn sie die Ergebnisse öffneten und entdeckten.

Die populärste DNA-Firma in Europa ist dabei MyHeritage.

Sie präsentiert ihre Ergebnisse durch eine animierte Präsentation und Musik,

leider auch länderspezifisch, was ich für einen Fehler halte, dazu aber später.

Es gibt weitere populäre Firmen wie:

AncestryDNA

23andme

Living DNA

National Geographic.

Was ist kontrovers?

Deine DNA sagt nicht alles über Dich.

Die DNA kommt vom Vater und von der Mutter, allerdings nicht zu 50% zu 50%.

Das bedeutet, Du kannst entweder vom Vater oder von der Mutter mehr bekommen.

Darum können bei Geschwistern die Testergebnisse variieren.

Machst Du den allgemeinen Test, wird nicht klar herauskommen, was väterlicherseits und was mütterlicherseits ist.

Einige Unternehmen sagen, dass man mit dem allgemeinen DNA-Test  nur 5 bis 7 Generationen zurückverfolgen kann,

Wenn man allerdings den Y-DNA oder mt-DNA-Test macht, dann kann man 20 bis 100 Generationen zurückverfolgen.

Im Y-DNA Test wird nur die väterliche Seite untersucht. Dieser kann allerdings nur bei

Männern durchgeführt werden, soweit ich das verstanden habe.

Im mtDNA- Test macht, wird die mütterliche Seite untersucht.

Man darf allerdings keine 100% Genauigkeit erwarten.

In Bezug auf die Daten ist nicht ganz klar, was die Unternehmen damit machen können.

Es wird zwar ein Datenschutz versichert, es wurden allerdings für einen Mordfall vor ein paar Jahren in den USA, DNA-Daten zur Verfügung gestellt.

Wie reagiert man auf diese Tests und welche Ergebnisse zieht man daraus?

Beobachtet man auf Youtube die spontanen Reaktionen der Personen, die ihre Ergebnisse zum ersten Mal sehen,

sieht man bei allen, dass sie im ersten Moment ihre Ethnizität mit der Kultur vermischen.

Erfahren Sie zum Beispiel, dass ein bestimmter Prozentsatz ihrer Person aus Italien kommt,

(oder aus einem anderen Land),

führen sie kulturelle Argumente auf:

…deswegen mag ich …

oh, deswegen bin ich so gut in…

Kein Wunder, denn ich bin so und so….

All diese Argumente sind kulturell geprägt und haben mit der eigenen Ethnizität eigentlich nichts zu tun.

Unsere Art zu denken und zu handeln ist von den Kulturen beeinflusst und geprägt,

in denen wir aufwachsen, und hängen nicht von unserem genetischen Material ab.

Wir sehen klar, dass wir alle die Tendenz haben, diese beiden Aspekte zu vermischen.

Anderes Beispiel:

Bei vielen Youtubern erscheint „Nigeria“ in den Ergebnissen.

Nigeria ist aber ein ziemlich junger Staat, der seit 1960 so heißt und den es zur Zeit der Vorfahren dieser DNA-Test-Nehmer gar nicht gegeben hat.

Wie kann man also aus einem Land stammen, dass es früher noch gar nicht gegeben hat?

Wir können also nur die Regionen bestimmen,

aus denen Teile unserer DNA herkommt,

denn die Grenzen der Nationalstaaten sind fast überall relativ jung.

Anderes gutes Beispiel ist Deutschland.

Das heutige Deutschland gibt es erst seit nach dem Krieg.

Dann wurde es geteilt – und dann wieder 1990 vereint.

Menschen und Vorfahren nach unseren heutigen Grenzen einzuteilen ist also nicht sehr intelligent.

Besser wäre es die Regionen zu zeigen aus denen diese Ethnien stammen ohne diesen kulturellen Touch hinzuzufügen, den Myheritage zum Beispiel macht.

In Nigeria gibt es zum Beispiel viele Volksgruppen.

Frage ist: Haben die Unternehmen genug DNA-Daten all dieser Volksgruppen, um eine Person genau einzuordnen?

Was lernen wir aus diesen Tests?

Wenn wir richtig darüber nachdenken, lernen wir einiges daraus.

Es ist egal, aus welcher Ethnie wir stammen,

was uns prägt ist die Gesellschaft und sind die Gesellschaften,

in denen wir aufwachsen und leben.

Es ist die kulturelle Umgebung, die aus uns die Menschen bildet, die wir heute sind.

Ein solcher DNA-Test wäre für fremdenfeindliche Personen, Rechtsextreme oder Extremisten im allgemeinen sehr gut,

denn diese sind oft von der „Reinheit ihrer Ethnie und ihrer Herkunft“ 100% überzeugt.

Ein solcher Test würde eine Ernüchterung sein.

Die Frage ist nur, würden diese Personen diesen Test überhaupt machen?

Ich bin noch nicht ganz entschlossen, diesen Test durchzuführen.

Falls Du auch einen Test machen willst,

lies Dir vorher am besten alles in Ruhe durch.

Jedes Unternehmen hat andere Schwerpunkte und Du nimmst Dir am besten Zeit,

das Unternehmen bezüglich Deiner Interessen und Wünsche auszusuchen.

Oder hast Du schon mit dem DNA-Test Erfahrung?

Ich würde mich freuen, darüber zu hören.

Woher kommst du? In diesem Blog gibt es die besten Antworten!
Alles, was transkulti ist!
Deine Daten sind bei mir sicher.